Eine Vielfalt von Gesteinen am Tödi erzählt uns eine wechselhafte Geschichte. Mehr als 1000° heisse Schmelzen erstarrten im Untergrund. Ein üppiger Farnenwald bedeckte die Landoberfläche bevor die Landschaft von einem seichten Meer überflutet wurden, in welchem Dinosaurier herumtappten. Das Meer wurde tiefer und mit tropischen Verhältnissen wuchsen Korallenriffe in kalkigem Schlamm. Aber wie gelangten diese Korallenriffe auf 3000 m über Meer? Durch die Kollision der europäischen mit der adriatischen Platte gelangten der Kalkschlamm vor etwa 30 Millionen Jahre zuerst in die Tiefe, wurde aufgeheizt und verfestigt. Später, vor etwa 20 Millionen Jahren wurden die Gesteine an die Oberfläche herausgepresst. Dabei entstand das alpine Gebirge. Sofort setzte aber der Abtrag ein. Flüsse zerfurchten das Gebirge und Gletscher weiteten die Flusstäler aus und modellierten die Landschaft weiter. Obschon der Tödi ein Relikt der Herauspressung und des Abtrags ist, hebt er sich auch heute weiter und wird auch abgetragen. Auf welchem Weg haben die Begleiter von Placidus a Spescha den Gipfel des Tödis erklommen?
Gerne warten wir auf Ihre Bewerbung.
Museum Sursilvan Cuort Ligia Grischa
Justina Simeon-Cathomas
Hauptstrasse 90, Postraum 22, 7166 Trun
Wir suchen 1 –2 Personen für Aufsicht und Kasse.
Das Arbeitspensum umfasst 4-10 Stunden pro Woche, nachmittags und an Wochenenden von April bis Oktober.
Jörgentag 1698 - Die Delegierten des Grauen Bundes treffen sich in Trun
Die Sonderausstellung 2024 im Museum Sursilvan Cuort Ligia Grischa in Trun zum Jubiläum "600 Jahre Grauer Bund".
Die historische Sonderausstellung steht ganz im Zeichen des Jubiläums «600 Jahre Grauer Bund».
Über 370 Jahre war die Cuort Ligia Grischa, das heutige Museum Sursilvan, jeweils im Frühling um den Sankt Jörgentag das Zentrum des Grauen Bundes. Ratsherren aus allen 21 Gerichtsgemeinden haben sich hier getroffen, um gemeinsam die anstehenden Geschäfte zu besprechen. Die Ausstellung nimmt diesen Faden auf und gibt einen unmittelbaren Einblick in den Bundstag des Jahres 1698.
Wir haben die Gelegenheit in den Gängen und im Landrichtersaal, die Gespräche einiger der Ratsboten bei offiziellen Geschäften zu hören. Auch können wir einen Blick hinter die Kulissen werfen und bekommen einen Eindruck von den aufwändigen Vorbereitungsarbeiten im Haus und besonders in der Küche. In den Schlafkammern im Dachgeschoss lauschen wir den nächtlichen geheimen Gesprächen der Ratsherren. Es treten auf: der Abt von Disentis, der Verwalter der Herrschaft von Rhäzüns als Vertreter des österreichischen Kaisers, der Landrichter Johann Gaudenz von Capol, die Ratsboten aus der Surselva, aus den Gerichtsgemeinden des Hinterrheins und dem Misox. In der Küche gibt uns die Köchin einen Einblick in den Menüplan und wie für das leibliche Wohl der Ratsboten gesorgt wird.
Ein unterhaltsames historisches Spiel, basierend auf historischen Quellen.
Der Landrichtersaal – neu präsentiert
Der Landrichter, er war der oberste Amtsträger des Grauen Bundes. Jährlich wurde er am Bundstag in Trun, dem sogenannten Jörgentag, gewählt und hielt das Amt über ein Jahr lang. Ab 1487 wurde ein Turnus zwischen den drei Hauptherren – dem Abt von Disentis, der Herrschaft Rhäzüns und der Herrschaft Sax-Misox – zur Wahl eingesetzt. Der nominierende Hauptherr schlug drei Kandidaten aus seinem Herrschaftsgebiet vor, von denen einer am Bundstag gewählt wurde. In den
374 Jahren des Bestehens des Grauen Bundes wurden auf diese Weise über 140 Personen als Landrichter gewählt.
Um 1700 wurde ihnen zu Ehren damit begonnen, den Landrichtersaal mit ihren Wappen auszuschmücken. Über 180 Wappen zieren heute den Saal, 106 davon gehören den ehemaligen Landrichtern des Grauen Bundes. In der aktuellen Ausstellung werden diese Wappen aufgeschlüsselt und die zugehörigen Landrichter portraitiert. Man erfährt, wer am häufigsten gewählt wurde, welche Familien an der Macht waren, wessen Wappen nicht im Saal vorhanden ist, oder auch wer sein Amt missbrauchte, um sich selbst zu bereichern. Ein Stück Geschichte des Bundes, einzelner Personen aber auch ganzer Familien wird hier thematisiert. Besuchen Sie die Ausstellung und stöbern sie in der Kartei – vielleicht war einer Ihrer Vorfahren ja Landrichter?
Kunstausstellung GRAU mit zeitgenössischen künstlerischen Werken
In der Kunstausstellung GRAU präsentieren wir zeitgenössische Arbeiten von 16 Künstlerinnen und Künstlern aus dem ehemaligen Gebiet des Grauen Bundes. Sie haben sich in unterschiedlichen Medien intensiv mit der Farbe Grau auseinandergesetzt. Die so entstandene Werkschau, die Grau als Farbton in den Mittelpunkt setzt und die Farbe auch kulturell und historisch thematisiert, zeigt ein überraschend buntes und facettenreiches Bild.
Die Ausstellung ist in Zusammenarbeit mit Visarte Graubünden realisiert worden.
Künstlerinnen und Künstler:
Abbühl Ernestina, Sargans / Flims
Alig Andrea, Zignau / Obersaxen
Cajacob Evelina, Malans / Sumvitg
Cantieni Eveline, Winterthur / Pignia
Casutt Anton, Chur / St. Martin
Derungs Walter, Basel / Surcasti
Gienal Yvonne, Ilanz / Disentis/Mustér
Hunter Chris, Basel / Flims
Huonder Giordana, Cumpadials
Isenschmid Luc, Versam
Komminoth Markus, Flerden am Heinzenberg
Krauss Franziska, Verdabbio / Misox
Schmid Claudia, Zürich / Vals
Sulser Delia, Versam
Tamo Miguela, Basel / San Vittore
Tomaschett Lotar, Trun
Unter dem Ahorn - 600 Jahre Grauer Bund
2024 jährt sich die Neubeschwörung des Grauen Bundes unter dem Ahorn in Trun zum 600. Mal, was von der Gemeinde unter anderem mit drei Highlights gefeiert wird.
«Chor viril Ligia Grischa» auf historischen Pfaden
Mit einer Reihe von Konzerten im April und Mai huldigt der Chor Ligia Grischa dem Grauen Bund. Vorgesehen sind Konzerte aus historisch-patriotischer Zeit an Orten, die für den Grauen Bund von Bedeutung sind: Trun – Ilanz – Domat/Ems und Mesocco. Gesang, Wort und Musik formen die Vorführungen. Die Lieder werden mit Texten begleitet, die historische Begebenheiten, Legenden und Sagen aufleben lassen.
Sagen und Fakten eines stummen Zeugen
Im Juni folgt ein multimediales Werk mit Gesang, Musik und Filmen, der Geschichte des Ahorns von Trun gewidmet. Kinder, Chöre, Solisten und Orchester singen und spielen die Musik, begleitet von Bildern, Filmen und kurzen historischen Fakten. Es werden musikalische Werke gespielt, so zum Beispiel das «Trunser Festspiel» von Duri Sialm, aber auch Lieder zeitgenössischer Interpreten wie «Alexi e Marcus», Pascal Gamboni oder Corin Curschellas.
Sut igl Ischi – Das Theater
Das Theater unter freiem Himmel, aufgeführt im August, wurde explizit für Trun im Jubiläumsjahr geschrieben und berücksichtigt die Eigenheiten der Gemeinde und der Region. Das Theater spielt in der heutigen Zeit, lässt sich aber auch von historischen Fakten des alten Bundes inspirieren. Der Autor zeigt eine Variation von Gegenwart und Zukunft und stellt die Frage: Ist es Zeit für ein neues Bündnis?
Weitere Informationen unter www.ischi2024.ch.
200 Jahre Erstbesteigung des Tödi
Mein Tödi
Obwohl er mit 3612 m der höchste Berg der Surselva ist, haben ihn nur wenige gesehen. Er ist nämlich hinter anderen Bergen versteckt und scheint deshalb weit, weit entfernt. Wer ihn bezwungen hat, bezwingt auch einen Viertausender. Das ihn dies mit Stolz erfüllt, verrät der feierliche Ton seiner Stimme, wenn er verkündet: «Ich war auf dem Tödi».
Für die meisten bleibt der Tödi ein Traum. So auch für Pater Placi a Spescha, dem ersten Alpinisten und Erstbesteiger zahlreicher Berge seiner Heimat. Fünf Mal scheiterte der Disentiser Mönch am Tödi. Der sechste Versuch führt ihn in die Val Russein, begleitet von den Gemsjägern Augustin Bisquolm und Placi Curschellas und von seinem Diener Carli Cagienard. Im Kopf hat er die Route zum Erfolg. Die Spitze erreichen nur Curschellas und Bisquolm. Es ist der 1. September 1824. Dem 72-jährigen Pater Placi fehlen die Kräfte, so dass er sich mit der Rolle des Zeugen zufriedengeben muss.
Auf den Tag genau 200 Jahre danach, am Sonntag den 1. September 2024, gedenken wir dieser Erstbesteigung mit Filmen, Fotografien und Geschichten vom Tödi.
Wir zeigen den Dokumentarfilm, den die Filmemacherin und Alpinistin Bertilla Giossi für die Televisiun Rumantscha anlässlich des 200-jährigen Jubiläums der Erstbesteigung des Tödi realisiert hat.
Tödi - Enthusiastinnen und Enthusiasten zeigen ihre liebsten Fotografien vom Tödi und erzählen welche Bedeutung der Berg in ihrem Leben hatte und hat.
Der Historiker Gieri Venzin moderiert den Anlass und erzählt aus dem Leben der zwei Erstbesteiger Augustin Bisquolm aus Disentis und Placi Curschellas, gebürtiger Tujetscher aus Trun. Die Veranstaltung findet im Kultursaal der Schule in Trun statt.
Veranstaltungen 2024
Samstag, 05.10., 14.15
Öffentliche Führung mit dem Kurator Beat Gugger durch die Ausstellung "Jörgentag 1698 - Die Delegierten des Grauen Bundes treffen sich in Trun"
Samstag, 19.10., 19.00
Der geologische Bau des Tödis - Meeresablagerungen auf 3000 müM : Referat von Adrian Pfiffner
Sonntag, 03.11., 14.15
Abschluss des Jubiläumsjahres "Sut igl ischi 2024" und der Ausstellungen "Jörgentag 1698 / GRAU"
» Jahresprogramm 2024 zum Downloaden (pdf)
Private Gruppenführungen durch die Ausstellung
Dauer: 60 Minuten
Kosten: CHF 90.- plus CHF 10.- Eintritt pro Person
Termin: auf Anfrage
maximal 25 Personen
Workshop für Schulklassen
Dauer: 120 Minuten
Kosten: CHF 90.-
Termin: auf Anfrage
maximal 15 SchülerInnen
Gruppen und Schulklassen, die das Museum besuchen möchten, melden sich bitte telefonisch081 943 25 83 oder per E-Mail museum@trun.ch an.